FSFE Newsletter – April 2015
Jonas Öberg besucht Boston ohne seinen pinken Rucksack
Unser neue Geschäftsführer Jonas Öberg hielt einen Vortrag bei Libreplanet und besuchte Boston, um den Vorstand und die Mitarbeiter der FSF zu treffen. In seinem Blogbeitrag schrieb er über seine Treffen mit Matthew Garret, Benjamin Mako Hill, Bradley Kuhn und Henry Poole vom Vorstand der FSF, Mitarbeiter der FSF sowie den Geschäftsführer der FSF, John Sullivan. Er besprach, wie man die Zusammenarbeit verbessern könnte und die zwei wichtigsten Herausforderungen die er für die FSFE sieht:
- Analyse von Freier Software von rechtlichen, technischen und sozialen Standpunkten aus und sicherstellen, dass alle Herausforderungen für Freie Software in diesen Bereichen entgegengetreten werden kann.
- Sicherstellen, dass in einer Welt von „Free“ und „Open” Allem, Freie Software das ist, was alles zusammen hält. Ohne Freie Software gibt es kein „Open Data“, „Open Ecology“, „Open Government“ oder „Open educational resources“.
Darüber hinaus erinnert er sich an seinen ersten Besuch als GNU Webmaster im Dezember 1999, damals noch mit einem pinken Rucksack.
Die FSFE unterstützt das Gerichtsverfahren zur GNU-GPL-Durchsetzung von Christoph Hellwig
Die FSFE begrüßt die Schritte die Christoph Hellwig und die Software Freedom Conservancy eingeleitet haben, um VMware dazu zu bringen, sich an die GNU General Public License zu halten.
Freie Software ist eine öffentliche Ressource, und wird bestimmt durch gesetzliche Regeln und soziale Normen. Jeder, der diese Ressourcen nutzt, ohne die Regeln und Normen zu respektieren schadet der Gemeinschaft als Ganzes. Die größte Mehrheit solcher Probleme können durch einen Dialog und guten Willen aufgelöst werden. Erst wenn das scheitert werden rechtliche Schritte nötig damit diese Ressource, die wir alle teilen, geschützt wird.
Die FSFE bedauert das Entstehen dieses Gerichtsverfahrens, glaubt jedoch dass es sehr wichtig ist Freier Software gegen die zu schützen, die versuchen sich selbst unbefugt anzueignen, was uns allen gehört.
Gemeinsame Stellungnahme zur Verwendung von Offenen Standards in der Europäischen Kommission
Offene Standards sind Formate und Protokolle, die jeder unentgeltlich und ohne Einschränkungen nutzen kann. Es ist keine spezielle Software von einem bestimmten Hersteller notwendig. Jeder Bürger und jedes Unternehmen in der EU sollte das Recht haben, mit Behörden ausschließlich über Offene Standards zu kommunizieren, ohne dass er oder sie dabei gezwungen wird, eine bestimmte Software von einem bestimmten Hersteller zu installieren.
Beim Document Freedom Day (DFD), dem internationalen Tag um das Bewusstsein über Offene Standards zu fördern, haben April (die französische Free Software Organisation), European Digital Rights (EDRi), Open Forum Europe (OFE), und die Open Source Business Alliance (OSBA) eine gemeinsame Stellungnahme veröffentlicht. Darin wurde das Thema allgemein erklärt. Besonders hervorgehoben, wurde die unangemessenen Nutzung von Standards im Bereich der Anmeldung für EU-Programme. (Ein vollständiger Bericht über die 60 DFD-Veranstaltungen in 31 Ländern wird Anfang April veröffentlicht.)
Etwas gänzlich anderes
- Wie transparent muss denn das Europäische Parlament denn eigentlich sein? Für die eigenen Vorgehensweisen hat sich das Parlament selbst den hohen Standard „größte mögliche Transparenz“ gesetzt. Unser Präsident Karsten Gerloff berichtet von einer interessanten Diskussion über das Thema „Größtmögliche Transparenz sichern – Freie Software und Offenen Standards in den Regelungen für das Europäische Parlament“, und was das in der Praxis bedeutet.
- Das deutsche Wirtschaftsministerium veröffentlichte einen ersten Entwurf zum Gesetzesbeschluss, um Zwangsrouter in Deutschland zu verbieten. Außer den fehlenden Maßnahmen zur Durchsetzung heißt die FSFE den Entwurf willkommen. Wir haben den zeitlichen Ablauf und unsere Übersichtsseiten aktualisiert damit Personen außerhalb von Deutschland auf unsere Erfahrungen im Kampf gegen Zwangsrouter auch in anderen Ländern zugreifen können.
- Ihr Autor erlebte eine unerwartete aber positive Wendung während einer Podiumsdiskussion zum Thema Patente, Standards und Freie Software; Organisiert wurde die Veranstaltung vom Europäischen Patentamt.
- Der „New Yorker” veröffentlichte anlässlich des 30. Jahrestags des GNU Manifest einen längeren Artikel über Richard Stallman und die Anfänge von GNU und Copyleft.
- In diesem Jahr ging der Free Software Award an Sébastien Jodogne für seine Arbeit an medizinischen bildgebenden Verfahren durch das Projekt Orthanc und an Reglue, die ärmeren Kinder in Austin, Texas und ihren Familien GNU/Linux Computer schenken.
- Die FSFE heißt Nicolas Dietrich in ihrer Mitgliederversammlung willkommen. Er wurde von unseren Fördermitgliedern gewählt und hält nun einen von zwei Fellowship-Sitzen in der Mitgliederversammlung.
- Vom FSFE Planet, der Sammlung von Blogeinträgen zur FSFE:
- Peter Bubestinger erklärt wie er die Lieder vom iPod eines Freundes mit Freier Software speichern konnte.
- In seiner neuen Arbeit konnte der frühere Praktikant der FSFE, Nicolas Jean EvQueue, einen Job-Scheduler und Warteschlangen-Engine als Freie Software veröffentlichen.
- Paul Boddie schrieb über den BBC Micro Bit, ein kleines Gerät zum Programmieren, welches die BBC jedem Kind in England ab der siebten Klasse geben will.
- Franz Gratzer teilt einige englische Interviews die während FOSDEM geführt wurden, und schrieb über freie.it die von einigen Mitgliedern der Fellowship Gruppe in Wien gegründet wurde. Es ist eine Webplattform für Menschen, die Interesse an der Nutzung Freier Software haben, aber selbst mit der Administration nichts zu tun haben wollen.
- Der Fellow Karl Beecher erklärte warum seine Firma „Endocode“ die FSFE als Silber-Spender unterstützt, und
- Mirko Böhm, der ebenso zu „Endocode“ gehört, schrieb über seine Aktivitäten, unter anderem von einem Treffen mit Jonas Öberg, dem neuen Geschäftsführer der FSFE.
- Nico Rikken schrieb über seine Diskussionen mit den Produzenten vom Fairphone
- Mario Fux fragt sich ob Konqi, das KDE Maskottchen, männlich oder weiblich ist.
- Und Daniel Pocock erklärt, wie du dein eigener OpenID-Anbieter wirst.
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In den letzten Wochen haben viele Menschen unsere „Es gibt keine Cloud; nur die Computer anderer Leute“ Aufkleber bestellt. Rich Folsom schrieb jetzt ein Chromium Browser Plugin, das die Wörter „the cloud” auf Webseiten durch „other people's computers” ersetzt.
Da viele den Slogan mögen, haben wir jetzt auch die zugehörige “There is no cloud, just other people's computers” Taschen in unserem Webshop. Zusätzlich haben wir ein neues „Offene Standards“ T-Shirt mit Robotern in Khaki oder tailliert in Hellblau, das „I love Free Software“ T-Shirt in Hellblau und ein tailliertes „Hacking for Freedom“ T-Shirt in hellem Grau; daneben einen metallischen „GNU/Linux inside“-Aufkleber und einen goldenen GNU Anstecker.
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Mein Dank geht an alle Ehrenamtlichen,
Fellows und
Spender der FSFE, die unsere Arbeit ermöglichen,
Matthias Kirschner – FSFE